Wir sind ein kleiner, aber dennoch sehr aktiver und geselliger Bootsportclub aus dem schönen Saarland. Unser Yachtclub besteht aus 19 Vollmitgliedern, (davon 5 auf Probe) nebst 7 Partnermitgliedern. Weiterhin werden wir von derzeit 26 Fördermitgliedern unterstützt.
Wir sind ein gemeinnützig anerkannter Verein. Alle zum Betrieb und zur Unterhaltung notwendigen Tätigkeiten werden von den Mitgliedern ehrenamtlich erbracht.
Durch unsere Nähe und die Freundschaft zu Frankreich haben wir selbstverständlich auch einige französische Mitglieder in unserem Verein.
Nachfolgend möchten wir euch ein paar Informationen über unsere Vereinsgeschichte geben. Diese Informationen wurden von unserem langjährigen Mitglied und 2. Vorsitzenden Markus Peitz zusammengetragen.
Chronik des Yachtclub Hanweiler e.V.
Der YCH e.V. wurde am 24.06.1981 unter dem Namen
YACHT CLUB 30 SAARBRÜCKEN im ADAC e.V.
als ADAC Ortsverein gegründet.
Im Jahr 1980 fanden sich einige Bootseigner, deren Boote an der Saar zwischen km 87 und 88 (Saarbrücken von Staatstheater bis zu heutigem Bürgerpark) festgemacht waren, die einen Motorbootsportclub gründen wollten.
Am 19.04.1981 fand die Gründungsversammlung, anwesend waren 10 Mitglieder, im Gasthaus „Zum Grünewald“ in Alt-Saarbrücken, statt.
Der neu gegründete Verein gab sich eine Satzung und wurde bereits im Juni 1981 ins Vereinsregister eingetragen.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Udo Groß gewählt.
Zunächst galt es ein geeignetes Gelände für einen Hafen oder Steganlage zu finden.
In Rilchingen-Hanweiler wurde man fündig und konnte ab August 1981 mit Familie Brach einen Pachtvertrag für das Grundstück An der Fähre 4 abschließen.
Zeitgleich wurde bei der Wasserschifffahrtsverwaltung Antrag auf Errichtung einer Steganlage für 16 Boote bei Saar km 64,9 (lothr.km) beantragt.
Auf dem neuen Clubgelände wurde am westlichen Rand ein Sanitärcontainer mit Duschen und Toiletten (getrennt nach Geschlechtern) aufgestellt und auf der östlichen Geländeseite eine schienengebundene Slipanlage gebaut.
Nach dem das WSA die wasserschutzpolizeiliche Genehmigung der Steganlage gab, mussten gemäß der Auflage Landliegeplätze für die Boote und die Stege (Auflage WSA: Boote und Stege ab Herbst bis Frühjahr sind aus dem Fahrwasser zu entfernen) geschaffen werden.
Die erforderliche bauaufsichtliche Genehmigung konnte, da die Nachbarn An der Fähre 1, 5 und 6, Widerspruch einlegten, erst 1992 erteilt werden.
Um die Kosten für das in Herbst und Frühjahr notwendige Kranen überschaubar zu halten, kaufte der Verein einen Mobilkran der Marke DEMAG von der ehem. Werft Saar in Rockershausen.
Dieser Kran, Bj. 1971, tut noch heute seine Pflicht.
Vom 05.04.1983 bis 21.12.1993 war Manfred Cullmann 1. Vorsitzender.
In seiner Zeit wurde auch in Höhe der Steganlage ein überdachter Grillplatz gebaut (und von ihm als Werkstatt für seinen Bootsmotor missbraucht).
1990 hatte er sich mit allen Nachbarn und vor allem mit dem Verpächter so überworfen, dass der Club das Anwesen Saargemünder Str. 110 in Hanweiler mit einstöckigem Wohnhaus und einem Hintergelände bis fast an die Saar ( ein 2,5 m breiter Landstreifen entlang des Ufers gehörte der Gemeinde) kaufte.
Die (Darlehens-)Kosten sollten die Mietverträge ( 1 Sozialwhg für die Gemeinde, 1 Verkaufsladen) decken.
Gleichzeitig wurde der Umzug der Steganlage vorbereitet und bei WSA und MfU die entsprechenden Anträge gestellt.
Erst da fiel auf, dass das brachliegende Gartengelände ja gar nicht bis zur Saar ging.
Mit der Gemeinde wurden dann Kaufverhandlungen begonnen, die in einem Pachtvertrag endeten.
Die Gemeinde beabsichtigte von der Bliesmündung bis nach Kleinblittersdorf durchgängig einen öffentlichen Wanderweg einzurichten. Entsprechende Fördergelder der EU waren bereits zugesagt.
Aus der Sache wurde wegen dem erheblichen Widerstand der privaten und einem gewerblichen Grundstückseigentümer nichts.
Mittlerweile war der Club auf über 30 Mitglieder angewachsen.
Plötzlich stellte der 1. Vorsitzende fest, dass die vielen Neumitglieder gar keine ordnungsgemäßen Mitglieder seien.
Der Vorstand hatte verabsäumt, die Anträge nach 1989 auf Mitgliedschaft der ADAC-Zentrale in München zur Genehmigung vorzulegen.
Statt die Mitglieder darauf aufmerksam zu machen und die nachträglich mögliche Genehmigung einzuholen, wurde beim AG Saarbrücken ein Notvorstand bestellt:
Vorsitzender Manfred Cullmann!
In einigen Versammlungen beim ADAC-Saarland kam es zu keiner Einigung zum Status der Neumitglieder.
15 von ihnen erstritten sich beim AG und LG Saarbrücken ihre Mitgliederrechte.
Zu diesen vereinsrechtlichen Querelen kam dann im Dezember 1993 das Jahrhunderthochwasser.
In Saarbrücken konnte der St. Johanner Markt nur mit Booten erreicht werden.
In Hanweiler stand das Wasser bis zu einer Höhe von 1,50 m im Clubhaus!
Die auf Land aufgebockten Boote schwammen auf; 1 Boot landete unterhalb des Welferdinger Wehrs in den Kronen der Kastanienbäume in Rilchingen.
Im Jahr 1994 war dann Ende mit Notvorstand, die Altmitglieder kündigten und die Neumitglieder waren dann der Verein.
Die 15 Mitglieder mussten dann Clubhaus renovieren, die Grillhütte und das Gelände wieder instand setzen, die Altlasten der ehem. Mitglieder entfernen.
Am 04.11.1994 wurden Winfried Schnur zum 1. Vorsitzenden und Markus Peitz zu seinem Vertreter gewählt.
Winfried Schnur hat sein Amt bis 31.03.2019 in souveräner Art zur vollsten Zufriedenheit aller Mitglieder ausgeübt.
In seiner Amtszeit wurden zum Einen das Haus in der Saargemünder Straße verkauft, der bestehende Pachtvertrag mit Familie Brach auf 10 Jahre verlängert, der neue Steg so umgestaltet, dass er als Steg C unmittelbar vor der Bliesmündung für 2 Boote à 10 m Platz fand.
Dabei begann die neue Ära doch sehr tragisch: am 05.11.1994 verunfallte der gerade erst gewählte Hafenmeister Otto Agne beim Anlanden seines Bootes tödlich.
Zum Anderen wurde das Clubhaus zu einem ansehnlichen Heim mit Küche, Toilette , Bierkeller und Lagerraum umgestaltet.
Ein von der DB ausrangierter Waggon – ohne Fahrgestell – wurde als Werkstatt und Lager hinter dem Clubhaus platziert.
Die Fläche östlich zwischen Haus und Fahrweg wurde als Stellplatz für Boote eingeebnet.
Die Grillhütte wurde als Aufenthaltsraum mit Küche, Ofen und Getränkekühlschrank umgebaut.
Hier trifft sich der Club jeden Samstag zum Mittagessen und Klönen.
2006 dann ein weiteres Unglück:
Eine 1,4 m hohe Flutwelle – binnen 2 Stunden – im September zerstörte den Steg B, drückte ihn mit den festgemachten Booten auf den Steg A und zerstörte auch diesen.
Bei diesem Unglück rissen sich 3 Boote los:
Ein Boot trieb mit einem Fingersteg bis zur Schleuse Saarbrücken und konnte dort unbeschädigt geborgen werden. Ein zweites Boot kenterte durch und wurde kieloben am Wehr der Schleuse Güdingen vom WSA geborgen.
Am schlimmsten traf es die „Swalker“: sie kenterte durch und wurde unter die Penichen der benachbarten Werft Wirotius gedrückt. Nach der Bergung war sie nur noch Schrott.
Der Steg C hatte das Unglück völlig unbeschädigt überstanden.
2008 wurde dann mit Hilfe von Privatdarlehen einiger Mitglieder die Stege A und B, wenn auch in kleinerer Form (nur noch 12 Liegeplätze), wieder aufgebaut.
Am 07.06.2008 wurden die neuen Stege mit einem zünftigen Fest eingeweiht.
2009 wurde zwischen Steg A und B ein Laufsteg parallel des Ufers befestigt, an dem 2 kleinere Boote auch anlegen können.
Mittlerweile hatte sich der Verein zu einem Bau- und Kochclub entwickelt:
2009 bis 2010 wurde der Sanitärcontainer innen total renoviert: neue Duschen, Spülbecken, Toiletten nach Geschlechtern getrennt, geflieste Wände und Böden, Warmwasserboiler und die Aufstellung einer Waschmaschine finden die Anerkennung der Gäste.
2010 wurden darüber hinaus der Clubraum und die daneben befindliche Küche renoviert.
Es wurde eine Einbauküche mit Gasherd, Kühlschrank und Spülmaschine installiert.
Im Clubraum wurde das Altmobiliar entfernt, ein Holzsockel bis 1,5m Höhe angebracht und passende Clubmöbel aufgestellt.
Im Herbst 2011 bis Frühjahr 2012 – rechtzeitig zur Pensionierung des Vize – wurde im Dachgeschoß eine Capitainerie eingerichtet: mit Telefon, Fax und Internet-Anschluss!
2013 wurde vor der Grillhütte über das Ufer der Saar (in Höhe der Stege A und B) eine Terrasse gebaut, auf der mindestens 30 Leute gemütlich Platz nehmen können.
Die „ Grillhütte“ wurde 2017 zu einer schmucken Sommerküche mit Gasherd à la Bocuse, Handspülbecken mit Warm- und Kaltwasser, einer Geschirrspülmaschine, Kühlschrank und Dauerbrandofen ausgebaut.
Damit alle aufrecht stehen können, wurde das Dach angehoben, die störenden Stahlpfosten im Raum entfernt und die „Hütte“ rund um verglast (Doppelglas-Fenster mit Kipp- und Drehfunktion).
Alle genannten Arbeiten wurden durch die Mitglieder in Eigenleistung an den Samstagen professionell durchgeführt.
Für weitere, sinnvolle Verschönerungsmaßnahmen bestehen bereits einige Pläne!
Der Hafen Hanweiler wird von Gästen aus nah und fern gerne angenommen.
Jährlich besuchen uns durchschnittlich 50 Gastlieger, die wegen der familiären Atmosphäre und
und den tollen Angeboten gerne ein paar Tage verweilen.
Heute ist der Club ein fest verankerter Teil der Wassersportszene an der Saar.
Der YC Hanweiler e.V. ist Mitglied im Saarländischen Motorboot-Sportverband und damit auch Mitglied im Landessportverband für das Saarland.
Seit 2019 gehört der Verein auch zur Vereinigung „Freundschaft auf dem Wasser –L‘ amitié sur l’eau“, ein loser Zusammenschluss deutscher, französischer und luxemburgischer Sportbootvereine an Mosel und Saar.
Winfried Schnur hat sein Amt nach 24 Jahren und 5 Monaten freiwillig – aus Altersgründen – aufgegeben und seinem Nachfolger, Ferdinand Thomé, einen gut aufgestellten, schuldenfreien Club übergeben.
2019 bestand der Verein aus 52 Mitgliedern mit 18 in Hanweiler gemeldeten Booten!
Fortsetzung folgt
Anschließend noch einige lustige Anekdoten aus unserem Clubleben 🙂
Anekdoten des Yachtclub Hanweiler
folgen hier in demnächst….